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Die Bezirksstraße besteht seit 1880.
Die höchste Einwohnerzahl hatte das Dorf im Jahre 1910 mit 939 Seelen. Wirtschaftliche Beengtheit und Armut ließen durch Abwanderung die Einwohnerzahl des Ortes bis 1939 auf 607 Personen sinken. Von diesen fanden etwa zwei Drittel Erwerb in der Industrie, vornehmlich in den Textilbetrieben Heinzendorf, Ditters-bach und Halbstadt. Im übrigen lebten im Dorfe 10 Bauern, 5 Feldhäusler,
2 Fleischer, l Tischler, 2 Schuhmacher, 3 Schneider, früher l Schmied, l Bäcker.
3 Kaufläden und 2 Konsumvereinsfilialen versorgten die Bevölkerung, und 3 Gasthäuser boten den Ortsbewohnern und den zahlreichen Vereinen ihre freundlichen Räume für das rege gesellschaftliche Leben an.
In der Zeit zwischen 1861 und 1870 entwickelte sich das ehemalige Bauern- und Weberdorf durch die Errichtung einer Flachsgarnspinnerei, die später zu dem bekannten Heinzelschen Webereibetrieb ausgebaut wurde, zum Industriedorf. Während des letzten Krieges mußte ein großer Teil des Fabrikgeländes den Siemens-Schuckert-Werken zur Verfügung gestellt werden.
Heinzendorf war eingepfarrt nach Ruppersdorf; bei der Pfarrkirche "Zu St. Jakob" lag auch der gemeinsame Friedhof. Zu erwähnen wären noch das schöne Dorfkreuz am Ortsausgange und das Drechselkreuz an der alten Ortsstraße, ein Bildstock, das Scholzenkreuz und das Rote Kreuz.
Die Schule wurde 1872 als Expositur der Ruppersdorfer Schule errichtet, aber bereits 1873 selbständig. Das jetzige Schulhaus erbaute man 1879. Die Klassenzahl unterlag in den Jahrzehnten Schwankungen. Die Schule war zum Schluß zwei-klassig. Erster Schulleiter war Franz Kosak, letzter Oberlehrer Johann Jentschke. Die Gemeinde und die SAule besaßen BüAereien, und seit 1879 wurde auch eine
Schulchronik geführt. 1920 wurde vom Oberlehrer Schubert ein Gemeindegedenkbuch angelegt, das von Oberlehrer Jentschke bis 1945 weitergeführt wurde.
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