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Die von Braunau nach Wünschelburg führende Bezirksstrasse durchquert das einst grosse Bauerndorf Barzdorf (mundartlich Baazdroff, scherzhaft "Grob-Baazdroff", tschechisch Bozanov).
Zu dem im Tale der Busse sich 5 km hinziehenden Dorfe gehören die Einschichten Rote Höhe und Neuhof sowie der im Jahre 1784 aus Barzdorfer Bauerngründen gegründete Ortsteil Kaltwasser. Barzdorf besteht seit 1256 und wird in den ersten Urkunden nach dem Lokator als Villa Pertholdi bezeichnet.
Die mittlere Seehöhe des Ortes - ohne Gebirge - liegt bei 410 m.
Das Ausmaß der ganzen Gemeinde betrug 1921 ha, wovon nach dem Grundsteuerkataster 1080 ha auf Ackerland, 278 ha auf Wiesen und Weiden 528 ha auf Stifts- und Bauernwälder und etwas 35 ha auf Bauland, Strassen und Wege entfielen. Die Bodenverhältnisse sind lagebedingt verschieden. Sandboden im Oberdorf und ein guter, zum Teil sehr fruchtbarer Lehmboden im Mittel- und Niederdorf kennzeichnen diese Unterschiede. Der steil zum Gebirge mit seiner höchsten Erhebung, der Ringelkoppe, ansteigende Stiftsforstbesitz wies einen sehr guten Waldbestand auf: seine Hölzer waren besonders gesucht.
Der Dorfbach, seit je als Buse bezeichnet, entspringt in der ergiebigen Quelle "beim Tränketrooche" im Gebirge unweit des Vebindungsweges nach Machau, fließt mitten durch den Ort, nimmt in der Nähe der "Endehäuser" den Erlichbach auf und mündet bei Tuntschendorf in die Steine.
Auch der Ortsteil Kaltwasser
wird von einem muntere Bächlein durchflossen. In Kaltwasser befindet sich
der "Kalte "Teich". Alle Gewässer waren fischreich und mit Forellen
besetzt. Der Sandstein des Gebirges ist härter als der aus den
Nachbargemeinden und deshalb als Baustein sehr geeignet. Beim Neubau des
Braunauer Klosters wurde vornehmlich Sandstein in mächtigen Quadern aus
dem Barzdorfer Revier verwendet. Zur Fertigung von Denkmälern und
Mühlsteinen war der Fels brauchbar. Einige Sandgruben des Ortes lieferten
guten Bausand. |
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