 |
|
Am Fuße der Birkenberges, im Winkel der beiden Bezirksstrassen, die von Halbstadt einerseits und von Braunau-Dittersbach andererseits nach Wekelsdorf und Trautenau führten, liegt das Dörfchen Birkigt, in der Mundart "der Bärkch", scherzhaft "'s Hernderfla", tchechisch Brezová genannt.
Das Dorf wurde 1558 gegründet, als Abt Johann von Chotov zwölf Braunauer Bürgern je ein Stück Landes zur Nutzung gab.
Das Flächenausmaß der ganzen Gemeinde betrug nur 98 ha, wovon 64 ha auf Ackerland, 17 ha auf Wiesen und Weiden, 12 ha auf Waldbestand und 5 ha auf Bauareal und Wege entfielen.
Die Dorfflur ist fast eben, der Boden meist sandig, weist aber an einigen Stellen auch guten, sandigen Lehm auf. Ein kleines Bächlein durchfließt den Ort und zwei Teiche dienten bis 1945 der Feuersicherheit. Aus drei Sandgruben wurde ein brauchbarer Bausand gewonnen.
1939 zählte der Ort 200 Einwohner in 75 Haushaltungen. Früher lebte die Bevölkerung von der Landwirtschaft und der Handweberei; letztere hatte sich in Birkigt sehr beachtlich entwickelt, und es entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Faktoreien und Garnausgabestellen mit einem regen Handel. In diese Blütezeit des Ortes wurden in dem kleinen Dörfchen 32 Pferde zur Bewältigung des Frachtenverkehrs gehalten.
Nach dem Bahnbau 1873/75 erlitten Gewerbe und Handel einen geradezu katastrophalen Rückschlag.
Die Nutzung der landwirtschaftlichen Kulturfläche erfolgte bis zur Vertreibung nur in Kleinbetrieben. Es bestanden 3 betriebe mit einem Ausmaß bis zu 2 ha, 8 mit 2 bis 5 Hektar und 15 mit mehr als 5 ha Nutzfläche. Nur 25% der Einwohner waren in der Landwirtschaft tätig, 32% waren in Industrie und Handwerk, 19 % in Handel und Verkehr und 21% in selbständigen Berufen beschäftigt. Von besonderer Bedeutung wurde für den Ort die Rolloerzeugung, die einen neuen Wirtschaftszweig brachte. Drei Unternehmen dienten diesem Industriezweig: die Betriebe Rosenberg-Meier (Nr. 60/61), Josef Seidel /Nr. 59 ) und Hugo Burkert (Nr. 56). Außerdem hatte der Ort 1 Gaststätte, 2 Tischlereien von Bedeutung, 1 Gemischtwarenhandlung. 1 Wagnerei und eine Schmiede mit Modewarenverkauf sowie eine Bank-Sammelstelle.
|
|
