Birkigt in der Übersicht

Birkigt

Die häufigsten Familiennamen waren Winter und Merkel. Birkigt war eingeschult und eingepfarrt nach Deutsch-Wernersdorf; dort befand sich auch der Friedhof. Ein Gedenkbuch führte seit den zwanziger Jahren Anton Rosenberg uns anschließend Josef E. Meier. Die letzten Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister waren August Winter Nr. 15, Hugo Hofmann Nr. 1 und Franz Jüptner Nr. 46. Im Orte befand sich eine freiwillige Feuerwehr und ein landwirtschaftliches Casino.

Von den politischen Parteien hatte vor 1938 der Bund der Landwirte, die Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei und später die Sudetendeutsche Partei eigene Untergliederungen. Birkigt besaß eine Eisenbahnhaltestelle an der Bahnlinie Chotzen-Braunau sowie ein Postamt, das bis in die letzten tage als das zweitertragsreichste des Bezirkes galt.

In Birkigt wurde Anton Rosenberg am 6. Juni 1857 geboren. In den neunziger Jahren, während der größten Krisenzeit des Ortes, führte er die Fertigung von Vorhangselbstrollvorrichtungen im Dorfe ein; er ist damit der Begründer der Birkigter Rolloindustrie. Er wurde besonders bekannt durch seine 34 Amerika-Reisen. Durch ihn erlebte der Ort nochmals ein wirtschaftliche Blüte. Die Gemeinde ernannte ihn zum Ehrenbürger. Anton Rosenberg starb am 21.09.1941 in seiner Heimat Birkigt.

Das Dörflein wies einige beachtenswerte ländliche Baulichkeiten mit kunstvoller Giebelgestaltung auf, u. zw. Bei den Häusern Nr. 22, 24 und 32. Die Vertreibung brachte viele Dorfbewohner in die Gegend von Fürth in Bayern. Birkigt ist seit der Neuordnung der Verwaltung (12965) Sitz der Gemeindeverwaltung, der auch Deutsch-Wernersdorf angeschlossen ist.
17-12-2000
Heimatkreis Braunau/Sudetenland e.V.
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