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Jenseits der Wasserscheide zwischen Steine und Mettau, und damit zwischen Ost- und Nordsee, und beiderseits der Bezirksstrasse Braunau-Wekelsdorf liegt das Dorf Bodisch, mundartlich "Der Boodsch", älteste überlieferte Form (1395) "Bodaschyn", um 1620 "Bodyss" genannt. Tschechisch heißt das Dorf Bohdasín. Ein slawischer Bachname lebt im Ortnamen weiter.
Die Gründung erfolgte im Jahre 1256, der Ort gehörte bis zum Jahre 1603 zur Politzer Herrschaft; erst unter Abt Seiender wurde er (1603) der Braunauer Stiftsherrschaft zugeschlagen.
Zum Dorfe gehört das Feldhaus Nr. 53 mit dem Ausgedingehause Nr. 52 des Wekelsdorfer Ortsteiles Neuhof.
Die Fluren liegen in einer flachen Talmulde beiderseits der Bezirksstraße und des wasserarmen Dorfbaches und Wiesen an Ackerland 163 ha, an Wiesen und Weiden 49 ha, an Waldbestand 96 ha und an Baufläche und Wegareal 6 ha, zusammen also 314 ha auf. Mit Rücksicht auf die Höhenlage von durchschnittlich 510 m ließ die Fruchtbarkeit, bei nicht ganz ungünstigen Bodenverhältnissen, zu wünschen übrig; nur teilweise Ist der Boden steinig.
Bis 1910 wurde auf dem Hofe Nr. 3 die Ziegelbrennerei betrieben, und bis in die zwanziger Jahre bestanden vier Steinbrüche, die Bau- und Schottersteine lieferten.
Durch die Abwanderung war die Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten vor der Vertreibung stark zurückgegangen; es zählte der Ort 1939 in 66 Haushaltungen nur noch 184 Einwohner, die vornehmlich in der Landwirtschaft, z. T. in der Flachsbrecherei und als Beschäftigte bei der Eisenbahn Erwerb fanden.
2 Gaststätten, l Kolonialwarengeschäft, 1 Schmiede und 1 Maschinenhandel mit Vertretungen bestanden bis 1945; Besen, Körbe und Dachschauben wurden etwa bis 1940 von einigen älteren Dorfbewohnern nebenberuflich erzeugt. Bodisch hatte 2 massiv gebaute Brechhäuser mit den dazugehörigen Lagerschuppen.
Die häufigsten Familiennamen waren Franze, Leppelt, Rosenberg und Schreiber.
Das Dorf war eingepfarrt nach Deutsch-Wernersdorf, wo sich auch der Friedhof befand. Eine Reihe von Weg- und Feldkreuzen zeugte von der Gläubigkeit der Bevölkerung, so das Schulkreuz, die Dreifaltigkeitsstatue an der Abzweigung des Weges nach Neuhof und einige andere.
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