Braunau
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Kulturelle Einrichtungen (Seite 4)
Das
Volksbildungswesen wurde durch Orts- und Bezirksbildungsausschüsse
gefördert; seit 1923 vermittelten diese Einrichtungen zahlreiche
öffentliche Vorträge von auswärtigen und einheimischen Fachkräften. Der
Ortsbildungsausschuß unterhielt eine Bücherei, die wertvollen Lesestoff
darbot. Der Erwachsenenbildung dienten auch Veranstaltungen der Ortsgruppe
des"Bundes der Deutschen in Böhmen" und der akad. techn. Heimatverbindung
"Li-bertas" sowie anderer Vereinigungen, auch politischer Parteien.
Theater und Kino. Das Braunauer Stadttheater, 1806 errichtet, zählt zu den
ältesten Böhmens. Der Initiator des Baues, Dr. med. Franz Seraphin
Kneis-ler, ein gebürtiger Prager, war auch der erste Direktor des
Theaters.
Bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhun- Blick vom
Klosterturm derts wurde es in den Wintermonaten von Wanderbühnen bespielt,
aber auch verschiedene Vereine, wie der Gesangsverein "Frohsinn",
benutzten das Theater für ihre Dilettantenaufführungen; besonders rege war
auf diesem Gebiet die Kammermusikvereinigung. Bevor das Kino im Jahre 1921
in ein eigenes Lichtspielhaus am Ringplatz einziehen konnte, wurden
Kinovorstellungen zunächst im Theater und später in der Turnhalle des
Braunauer Turnvereines gegeben. Zeitungen.
Seit 1901 erschienen die
"Braunauer Deutsche Zeitung" und die "Braunauer Nachrichten". Am 7. 3.1919
übernahm Hubert H. Birke die Schriftleitung der "Braunauer Deutschen
Zeitung" unter dem Namen "Braunauer Bote", später "Deutscher Bote". Als
Organ des Bundes der Landwirte erschien erstmals am 23. 2. 1922 die
Zeitung "Scholle" (Schriftleiter Hugo Scholz); 1938 wurden die beiden
Zeitungen vereinigt.
