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Gemeinnützige- und Wohlfahrtseinrichtungen (Seite 2)
Badeanstalten. Schon im Mittelalter gab es
Badstuben; die älteste (1407 genannte) war in der späteren Grabenschenke,
eine zweite unweit des Meierhofes (des Vorwerks). Badeplätze waren in
alten Zeiten in der großen und kleinen "Drehe" der Steine (auf dem Wege
nach Märzdorf) und in der "Pfeiferplumpe" bei der Mittelmühle, oberhalb
des Steges. 1874 gab es eine Schwimmschule am Obersand. In späteren Jahren
schuf die Stadt eine städtische Schwimmschule im Westen des Ortes, die von
Bademeistern betreut wurde. Aber auch der Ziegelteich an der
Weckersdorfer Straße und besonders der schön gelegene Schlegelteich am
Fuße des Sterngebirges in Oberweckersdorf waren beliebte Badeplätze der
Braunauer. In diesem Zusammenhang muß auch die moderne Badeanstalt der
Ortskrankenkasse erwähnt werden.
Armen-, Kranken- und Siechenhäuser. Als
ältestes Armeninstitut kann wohl die "Pfründleranstalt" angesehen werden,
die 1735 geschaffen und an die "Heilig-Geist-Kirche" angegliedert war. Der
Armenfonds wurde im Jahre 1789 ins Leben gerufen. Ihm floß ein Teil der
Einnahmen aus dem Theater stiftungsgemäß zu. Das Armenhaus am Obersande
Nr. 76 wurde 1892 durch Josef Edlen von Schroll erbaut. Das Haus, das 27
Wohnungen enthielt, ging in den Besitz der Stadt über, die den Bewohnern
auch Kleidung und eine Monatshilfe gewährte. Das Bezirkskrankenhaus wurde
am 24. 6. 1896 eröffnet. Um diese Errichtung hatte sich der Obmann der
Bezirksvertretung Dr. Heinrich Eppinger besonders verdient gemacht.
Die Pflege der Kranken besorgten Barmherzige
Schwestern. Letzter Primararzt war Dr. Ernst Nowotny, der sich eines guten
Rufes als Chirurg erfreute. Für den Bau eines Siechenhauses hatte sich
seit 1906 die Mühlenbesitzerin Maria Winter aus Hermsdorf eingesetzt und
Mittel für diesen Zweck gesammelt. Der im Jahre 1912 begonnene Bau konnte
erst am 14.10.1920 als Bezirkssiechenhaus seinem Zweck zugeführt werden.
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