Deutsch-Wernersdorf in der Übersicht

Deutsch-Wernersdorf

Von der Restauration "Semmering" in Halbstadt zweigt von der nach Friedland führenden Bezirksstraße eine Straße ab; man erreicht auf ihr das Dorf Deutsch-Wernersdorf, im Volksmunde "Wernschdroff", scherzhaft " Sträflawernschdroff", und tschechisch Vernerovice genannt. Zum Dorfe gehörten die neuen einschichtigen Häuser in der Richtung zum Bodischer Bahnhof, allgemein als "Sandschak" bezeichnet.

Das Dorf zieht sich, unterhalb des Buchberges beginnend, in einer Länge von etwa 4 km beiderseits des Dorfbaches, bis gegen Halbstadt hin. Das genaue Datum der Gründung ist nicht bekannt, zumal der Ort bis zum Jahre 1434 nicht zu den Stiftsdörfern zählte; im Jahre 1375 wird in Wernersdorf bereits eine eigene Pfarrkirche erwähnt. Deutsch-Wernersdorf hatte ein Ausmaß von 944 ha, wovon etwa 518 ha auf Ackerland, 165 ha auf Wiesen und Weiden, 237 ha auf Stifts- und Bauernwälder und 32 ha auf Bauland und Wege entfielen. Der Wald am Buchberg war Stiftseigentum. Im Oberdorfe sind die Bodenverhältnisse wegen der tiefgründigen Sandschichtung als schlecht, im Niederdorfe dagegen als recht gut zu bezeichnen. Der Dorfbach entspringt aus mehreren Quellen im "Tawa-Posche" (Tauber Busch) unterhalb des Buchbergrückens und wird auch aus der Quelle des Marien-brünnels gespeist. Er mündet in der Nähe der Drechsel-Bleiche (Dittersbach) in die Steine. An weiteren Gewässern sind zu nennen der Wernersdorf-Dittersbacher Grenzbach, der Göhlenauer Grenzbach und der "Heinzel-Teich".

Die Bäche waren fischreich (Forellen). Die von Halbstadt kommende Bezirksstraße führt nur durch das halbe Dorf; sie biegt oberhalb der Kirche zum Bahnhof Bodisch ab, nachdem sie sich vorher mit der Hauptstraße Braunau-Trautenau vereinigt hat. Im Oberdorfe besteht eine feste Dorfstraße; daneben laufen noch jenseits des Dorfbaches feste Fahrwege. Verbindungswege führen nach Halbstadt, Göhlenau in Schlesien, Merkeisdorf und Neuhof. Außer sehr ergiebigen Sandvorkommen, die für Bauzwecke und Betonherstellung vorzüglich geeignet sind, kommen Bodenschätze nicht vor.
14-02-2001
Heimatkreis Braunau/Sudetenland e.V.
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