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Obwohl das Dorf 1910 noch 1392 Einwohner aufwies,
zählte man 1939 nur noch 926. Die Abwanderung in die Industrieorte war
außerordentlich groß. Nur der geringere Teil der Einwohnerschaft fand
Erwerb in den 22 bäuerlichen Betrieben und den 35 Feldhäusern. Etwa die
Hälfte der arbeitsfähigen Bewohner arbeitete in den Industriebetrieben von
Halbstadt und Dittersbach.
An Gewerbe- und Handwerksbetrieben sind - nach
dem Stand in den dreißiger Jahren - zu nennen; je 3 Bäcker und Fleischer,
l Mühle mit Bäckerei, 5 Tischler, l Maler, 2 Friseure, je l Wagner,
Klempner, Bildhauer und Faßbinder, 2 Schlosser, 5 Schuhmacher, 4
Schneider, 2 Schmiede, l Elektro- und Radiogeschäft, 2
Schnittwarenhandlungen, l Konsumvereinsfiliale, 5 Gemischtwarenhandlungen,
je l Spiel- und Modewarenhandlung, 2 Bettfedernhandlungen und schließlich
2 größere Sandgrubenunternehmen sowie eine Zementwarenerzeugung. 7
Gaststätten mit 2 Tanzsälen standen für gesellige Veranstaltungen zur
Verfügung. Besenbinder, Korbmacher und Dachschaubenerzeuger waren im Orte
daheim.
Als besonders häufige Familiennamen sind die Namen Streubel,
Weißer, Dimter und Hartmann zu verzeichnen. Die Bevölkerung war fast rein
katholisch; 1939 wurden 8 Protestanten gezählt. Anstelle der bereits 1375
erwähnten Kirche, die damals Pfarrkirche, später aber Filialkirche von
Ruppersdorf war, ließ im Jahre 1540 Abt Mathias von den Baumeistern Georg
Dressel und Georg Arnold eine hölzerne Kirche, "Zum Erzengel Michael"
geweiht, erbauen. 1578 wurde die Pfarrei wieder selbständig. 1603 wurde
auch Bodisch hierher eingepfarrt. Die Geburtsmatrikeln beginnen 1629, die
Trau- und Sterbematrikeln des Pfarramtes 1724. |
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