Halbstadt in der Übersicht

Halbstadt mit Neusorge

In einer Weitung des Steinetales, 8 km in nordwestlicher Richtung von Braunau entfernt, liegt die Gemeinde Halbstadt mit einem stattlichen Bahnhof als Mittelpunkt. In der Mundart heißt der Ort "Holwestoot"; scherzhafterweise werden die Bewohner "Kluggsoppa" ("Übergescheite") genannt. Der tschechische Name ist Mezimesti. Halbstadt war niemals ein Bauerndorf; nach der Steuerrolle 1654 wies es 9 Häusler auf. Neusorge liegt 1/2 Stunde von Halbstadt entfernt an der Zollstraße nach Friedland in Preußisch Schlesien. Dieser Ortsteil wurde 1873 nach Halbstadt eingemeindet. Die mundartliche Bezeichnung lautet "Neusardie", die Bewohner hießen scherzhaft "Pelzkließlan". - Neusorge wurde 1650 durch Abt Johann III. von Chotow gegründet; eine Binnensiedlung, die mit Arbeitern aus dem Herrschaftsgebiet besiedelt wurde. Tschechisch heißt der Ort Starostin. Hier sei daran erinnert, daß sich 1809 Braunauer Auswanderer, in Erinnerung an die Heimat, nördlich vom Schwarzen Meer die Ortschaften Halbstadt und Wernersdorf gegründet haben. Zu den denkmalwürdigen Bauten des Braunauer Ländchens ist das Halbstädter Schloß, ein einstöckiger Barockbau, in der Nähe des Bahnhofes zu zählen. Dazu gehört der große Meierhof. Halbstadt ist etwa 3,5 km lang und an der breitesten Stelle l km breit. Das Flächenausmaß einschließlich Neusorge beträgt 429 ha; davon sind 156 ha Acker, 14.3 ha Wiese, 3,12 ha Gärten, 2,48 ha Hutweide und 93 ha Wald. Der Rest entfällt auf das Bahnhofgelände, Straßen, Gewässer und Baugrund. Der Ort liegt 436 m ü. d. M. Die Nachbargemeinden sind: Im Norden Wiesen und Ruppersdorf, im Osten Heinzendorf, im Südosten Dittersbach, im Süden Deutsch-Wernersdorf und im Westen Göhlenau in Preußisch Schlesien.
09-06-2001
Heimatkreis Braunau/Sudetenland e.V.
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