Hermsdorf

Dem Flächenausmaß nach war Hermsdorf mit dem Ort Straßenau das größte Dorf des Braunauer Ländchens. Es ist von der Bezirksstraße Braunau-Heinzen-dorf aus über eine unweit der Eisenbahnstation Hermsdorf-Ölberg abzweigende Dorfstraße zu erreichen. Hermsdorf, in der Mundart "Hernsdroff", scherzhaft "Fellshernsdroff", tschechisch "Hermänkovice", zieht sich in einer Länge von etwa 5 km im Tale und an den Hängen oberhalb des Dorfbaches entlang und erstreckt sich bis an den Fuß des Heidelgebirges. Zur Gemeinde Hermsdorf gehörten die Ortschaft Straßenau und in der Richtung Johannesberg die unmittelbar an der einschichtigen "Baiermühle" gelegenen landwirtschaftlichen Anwesen Nr. 242 und 260 sowie das ehemalige Reichsarbeitsdienstlager Nr.306. Der Dorrbach entspringt in der "Kubebornquelle" unterhalb der schlesischen Grenze und nimmt im Oberdorfe den Abfluß der "Rübegrabenquelle" auf. Er mündet in die Steine, die gleichzeitig die Grenze gegen die Gemeinde Hauptmannsdorf bildet. An weiteren wasserreichen Bächen sind noch zu nennen der "Kohlbach", der im Tiefen Grunde entspringt, die Kohlgründe durchfließt und bei Heinzendorf die Steine erreicht; der "Kuhbach", von Johannesberg aus dem "Baier-borne" kommend, der die Gründe zwischen Hermsdorf und Straßenau durchfließt und bei Braunau-ölberg, hinter den Bleichteichen, die Steine erreicht sowie der "Saubach". Letzterer entspringt in Johannesberg, fließt durch Straßenau und mündet im Fabriksgelände der Firma Schroll in die Steine. Alle Bäche sind fischreich. Drei kleine Teiche im Orte dienten früher der Wasserversorgung einiger Bauernhöfe, Feuerlöschzwecken und teilweise der Eisgewinnung. Hermsdorf hat einen recht guten Verwitterungsboden, teilweise herrscht Rotliegendes vor; um den Geiersberg kalkhaltiger, lehmdurchsetzter, im Niederdorfe aber schwerer lehmiger Tonboden.
23-12-2000
Heimatkreis Braunau/Sudetenland e.V.
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