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Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Wernersdorf erfolgte 1355 als "Bernherivilla" (Pfarre) und 1356 als "Wernerivilla" (Codex juris Bohemici II/3, 241, Heimatbuch "Das Braunauer Land" S. 167). Beide Bezeichnungen bedeuten: "Dorf des Werner". Eine eigentliche Gründungsurkunde gibt es nach den bisherigen Forschungsergebnissen für Wernersdorf nicht.
Der Name Wernersdorf leitet sich vom Gründer oder ersten Schulzen des Dorfes ab. Um das Jahr 1250 ist Werner ein Modename. Dies erklärt auch das häufige Vorkommen von Ortsbezeichnungen im ostmitteldeutschen Raum, der um die Mitte des 13. Jahrhunderts besiedelt worden ist. Man erzählte sich, dass der Gründer des Ortes Wernersdorf, das Tal der Erlitz an der Stelle des Sägewerkes der Domäne Bischofstein, unmittelbar an der Gemeindegrenze zu Johnsdorf, für seine erste Ansiedlung gewählt hätte. Die geschützte und herrliche Lage dieses Bereiches sollen dafür ausschlaggebend gewesen sein.
Die nächste bekannte urkundliche Erwähnung ist in einer Erlaubnis des deutschen Kaisers Karl IV. in der dieser dem Ritter Rubin von Zampach den Betrieb einer Mühle in Böhmisch Wernersdorf erteilte, enthalten. Der Ritter besaß von 1359 bis 1371 neben Starkstadt auch Böhmisch Wernersdorf. Die Urkunde war im Braunauer Stifts- und Stadtarchiv.
Als Böhmisch Wernersdorf gehörte der Ort früher zur Herrschaft Katzenstein (Bischofstein). Durch Teilung entstanden 1625 in die Orte Ober und Unter Wernersdorf.
Im Jahre 1486 wird in Wernersdorf eine kleine Kapelle erwähnt, 1540 bestand aber bereits eine Kirche. Im Jahre 1710 wurde die Pfarrkirche "Zur hI. Maria Magdalena" in der jetzigen Gestalt erbaut. Der alte Friedhof lag um die Kirche. Der neue Friedhof im Jahr 1885 in unmittelbarer Nähe der Kirche angelegt und das Pfarrhaus 1890 erbaut. Bis 1702 war die Kirche Filialkirche von Starkstadt und danach selbständige Pfarre.
Das Gründungsjahr der Schule ist nicht bekannt, doch vermerkt die Pfarrmatrik von 1675: "Was weiteres die schuell anbelangt ist alle Zeit bey Menschen Gedenken ein eigener Schuellmeister gewesen". Das heute noch vorhandene Schulhaus stammt aus dem Jahre 1886. Man nutzt es jetzt als Kindergarten.
Als Folge der Vertreibung und des Terrors 1945 hatte Ober Wernersdorf 11 Todesopfer zu beklagen.
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