Barzdorf in der Übersicht

Barzdorf (Seite 3)

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Bereits um 1362 wird in Barzdorf eine eigene Pfarre erwähnt. 1621 wurde sie zur Filialkirche der Pfarrei Märzdorf. Die heutige Kirche "Zur heiligen Magdalena" wurde nach den Plänen Kilian Ignaz Dientzenhofers erbaut. Neben der Kirche stand bis zum Jahre 1923 wohl der älteste und interessanteste Riegelbau des Ländchens, die "Widmut" (Pfarrgut).

Dieses alte Bauernhaus, das aus dem 16. Jahrhundert stammte, war ebenerdig als Blockbau - vornheraus die große Wohnstube, anschließend der Stall und die Siedekammer - errichtet und besaß als Obergeschoß einen mit Spickwänden versehenen Fachwerkbau. Dieser beherbergte ein großes Herrenzimmer mit Butzenscheiben in den Fenstern nd im übrigen Lagerräume für Heu und Stroh. Den Oberbau umgab eine Pawlatsche (Umgang).

1890 wurde die Marienkapelle beim "Brünnl" errichtet, es war ein beliebter Wallfahrtsort. Im Dorfe standen einige beachtenswerte steinernen Kreuze, u. a, das bekannte, vom damaligen Scholzen Franz Werner 1807 errichtete Sühnekreuz in der Nähe des Friedhofes, gegenüber der Schölzerei. Barzdorf wies einige bemerkenswerte Baulichkeiten und Giebel auf, die das Interesse der Fachwelt gefunden haben, so an den Objekten Nr. 1, Nr. 109, 212 und 263. Die Schule wurde bereits 1623 errichtet und erhielt 1790 ein neues hölzernes Gebäude. Die letzte Schule stammt aus dem Jahre 1875. Sie war bis zum 1. Weltkrieg vierklassig, seither dreiklassig. Der Ort hatte eine umfangreiche Gemeindebücherei, und seit den zwanziger Jahren wurde von Oberlehrer Friedrich ein Gemeindegedenkbuch geführt. Letzter Schulleiter war Viktor Zoder.

Ein sehr reges Vereinsleben herrschte im Dorfe. Erwähnt seien die Ortsfeuerwehr, ein Kriegerverein, der deutsche Turnverein, ein Jagdclub und eine Reihe von Fachvereinen, von denen der landwirtschaftliche Verein Barzdorf im Bezirk vom besonderer Bedeutung war. Er unterhielt ein leistungsfähiges landwirtschaftliches Lagerhaus und errichtet in den zwanziger Jahren zur Erinnerung an die Bauernbefreiung ein Hans-Kudlich-Denkmal in der Ortsmitte.
17-12-2000
Heimatkreis Braunau/Sudetenland e.V.
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