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Das Braunauer Bezirksgericht begann seine Tätigkeit am l. 7. 1850; am 31. l. 1949 wurde es aufgehoben.
In die Mitte des vorigen Jahrhunderts fällt auch die Neuorganisierung der Gemeindevertretung und -Verwaltung im Königreiche Böhmen, die Im wesentlichen bis 1938 erhalten blieb.
Im Jahre 1938 befanden sich in Braunau folgende staatliche, bei der Bezirksbehörde eingerichtete Fachorgane: ein Bezirksarzt und ein Tierarzt, es gab je einen Bezirksschulausschuß mit Je einem Bezirksschulinspektor (Schulrat) für den deutschen und den tschechischen Schulbezirk.
Das Trautenauer Eichamt unterhielt in unserer Stadt eine Expositur. Neben dem Bezirksgendarmeriekommando bestand ein Gendarmerieposten. Das Bezirksgericht Braunau war zuständig für das Gebiet östlich des Sterngebirges (Braunauer Ländchen) und Hutberg. Die Steuern schrieb die Steueradministration vor, während das Steueramt für die Zahlung, notfalls für die Beitreibung zuständig war. Als gerichtliches Depositenamt war dem Steueramt die Waisenkasse der Gerichtsbezirke Braunau und Wekelsdorf angegliedert. Die Katasterverwaltung besorgte die Evidenzhaltung des Grundsteuerkatasters.
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Für die Gefälle war das Gefällskontrollamt eingerichtet, öffentliche Beurkundungen oblagen den Notaren. Für den Verkehr hatten die Post- und Telegrafenämter in Braunau und in Braunau-ölberg und das Bahnbetriebsamt der tschechoslowakischen Staatsbahn, das sich auf Großdorfer Grund befand, zu sorgen. Seit der Mitte der dreißiger
Jahre war die Polizei verstaatlicht; auch gab es seit dieser Zeit für den ganzen Bezirk Braunau eine politische Polizei.
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