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Braunau -
wirtschaftliches Zentrum (Seite 3)
In Braunau gab es die Ostböhmische Druckerei und Verlagsanstalt und den Betrieb des Josef Leo für Buch- und Werbedruck. Am Obersand- bestand zwischen den beiden 'Weltkriegen die Druckerei Dimcer & Stuchlik.
Am Farberplan besaß Gustav Ringel eine Watteerzeugung. An der Straße nach Märzdorf standen das Sägewerk Staffa (ursprünglich vom Kloster nach großen Windbrüchen begründet) und das Holzvcrwertungswerk Clemens & Lenz. Die Glasschleiferei und das Gebläsewerk der Fa. Rösner (Wiesner & Ziesche) befand sich in der Nähe des Friedhofes; Glasbilder stellte die Fa. Plasdhke & Felkel her. Die Lederwarenindustrie wurde durch die Fa. Krause & Tächel repräsentiert.
Hier soll auch die Glockengießerei des Oktav Winter erwähnt werden, die z-war zur Zeit der Vertreibung nicht mehr bestand, aber in den Jahren nach dem ersten Weltkriege viele schöne und harmonische Glockengcläute geschaffen hat.
Handel und Gewerbe.
Von alters her gab es in Braunau drei Märkte im Jahr. Auf Bitten der Braunauer bewilligte Kaiser Ferdinand III. am 17. 4. 1651 noch einen vierten Jahrmarkt, "da die Stadt Braunau durch viele Jahre großes Elend und Jam-
mer ausgestanden und in Ruin gekommen ist, so soll sie sich jetzt des Friedens erfreuen, sie soll sich erholen und weiter aufkommen". Die Märkte wurden danach gehalten zu Pfingsten, acht Tage vor Maria Geburt, Maria Opferung und am Sonntag Sexagesima; der dritte war zugleich auch Roß- und Viehmarkt. Auf diesen Märkten - wie konnte es anders sein - gab es auch Marktschreier, Kurpfuscher und Spieler, sehr zum Ärger der Marktpolizei. Verboten waren Drehscheibenspiele, Glückstöpfe und Turmspiele. Seit 1898 sind die Jahrmärkte abgeschafft. Wochenmärkte für Gemüse und Obst wurden bis in die jüngste Zeit jeden Samstag abgehalten.
Zur Zeit der Vertreibung waren in Braunau Handels- und Handwerksbetriebe in ausreichender Zahl vertreten.
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