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Bei dem am Fuße des Buchberges entspringenden
Mariabrünnel wurde ein massives Kirchlein "Zu Maria Hilf" erbaut; es
wurden Kreuzwegstationen mit Kapellen errichtet, und das "Brünnl" ("'s
Bärnla") entwickelte sich seitdem zu einem vielbesuchten Wallfahrts- und
Ausflugsort. 4 Wegkreuze aus Holz und weitere 12 z. T. kunstvolle
Steinkreuze standen an den öffentlichen und bäuerlichen Wegen und Stegen
des Ortes.
Bereits im Jahre 1582 bestand im Dorfe eine Schule. Der erste
Schulmeister war Martin Rotter. 1616 wurde ein neues hölzernes Schulhaus
erbaut und 1815 wurde erstmals ein steinernes Schulgebäude errichtet. Der
heutige Schulbau stammt aus dem Jahre 1876. Bis 1871 war die Dorfschule
zweiklassig, später drei- und vierklassig, schließlich wieder dreiklassig.
Letzter Schulleiter war Oberlehrer Karl Scholz. Die Schule beherbergte
eine Gemeindebücherei und das nach dem ersten Weltkrieg begonnene und vom
Oberlehrer geführte Gemeindegedenkbuch.
In der Pfarrei befand sich eine
umfangreiche Pfarrbibliothek. Das Dorf unterhielt ein Armenhaus und einen
Kindergarten. Eine Arztpraxis bestand bis 1890; bis 1945 war eine Hebamme
tätig. Besondere Beachtung in Fachkreisen fanden wegen ihrer
ausdrucksvollen Giebelgestaltung die Baulichkeiten des Hofes Nr. 162. Der
Wernersdorfer Dorfscholze besaß in alter Zeit besondere Privilegien, wie
sie den anderen Scholzen des Stiftsbereiches nicht zustanden. Ältester
bekannter Scholze war 1553 Blasius Meissner.
Er genoß höchstes Ansehen.
Dagegen wurden während des Bauernaufstandes 1775 dem damaligen Scholzen
Schubert von den erbosten Bauern alle Wirtschaftsgeräte zerschlagen, weil
er die Nachricht vom Aufstande in die obrigkeitliche Kanzlei nach Braunau
getragen hatte. Letzter Bürgermeister des Dorfes war Ferdinand Kühn.
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