Dittersbach in der Übersicht

Dittersbach  (Seite 3)

Zu den Handels- und Gewerbebetrieben gehörten: l Agentur- und Kommissionsgeschäft, 2 Bäcker, l Brettsäge, 2 Damenschneiderinnen, l Eisen- und Baumaterialienhandlung, l Erzeugung von Leder-, Huf- und Wagenfett, l Fabrikskantine, 2 Flaschenbierhandel, 2 Fleischer, 4 Gastwirte, 4 Gemischtwarenhandlungen, 2 Grünzeughandel und Zuckerwaren, 2 Handel mit gebrannten geistigen Getränken, l Hausierhandel, l Hebamme, l Installateur, l Kapellmeister, l Klempner und Dachdecker, 2 Kohlenhandlungen, 2 Lastenfuhrwerke, 2 Maler, l Marktfahrer, l Modistin, l Müller, l Rasierer, 5 Sandlieferanten, l Sattler, l Schleifer, l Scheren- und Messerhandel, l Schlosser, 2 Schmiede, 3 Schneider, 3 Schuhmacher, l Sodawasser- und Limonadeerzeugung, 3 Tabaktranken, 5 Tischler, 2 Viehhandel, l Wagner. Nebengewerblich beschäftigten sich: eine Korbflechterin, ein Imker und Kunstwabengießer, Korn-und Kaffeeröster und früher ein Schirmmacher; ferner ein Erzeuger von Holzlatschen, schließlich Drahtbinder und Teerer von Pappdächern. Zwei industrielle Betriebe waren weithin bekannt: Die Mangel, Bleiche, Appretur und Färberei Anton Drechsel und die Färberei von Baumwollgarn und Leinengarn Anselm Heinzel. (Über beide Betriebe wird an anderer Stelle dieses Buches noch berichtet.) Einen Tanzsaal hatte nur die Schölzerei aufzuweisen, in dem der deutsche Turnverein seine Übungsstunden abhielt, während der Arbeiter-Turnverein im "Goldenen Latschen" turnte, einer Gaststätte, die schon zur Gemeinde Halbstadt gehörte. Das Gasthaus Hartmann, im Volksmund genannt "Zum Lämmergeier", war die Raststätte für die Langholzfuhrwerker und die Gaststätte Kastner "Zum blauen Stern" das Einkehrhaus für die Spaziergänger aus Braunau. An der Kreuzstraße Dittersbach-Halbstadt lag das Gasthaus Brosch. Die Restauration "Semmering" gehörte halb nach Dittersbach und halb nach Halbstadt. Die bereits erwähnte Sauermühle war das erste Haus im Norden des Dorfes, im Süden war es die Försterei. Sie entstand aus einem Meierhof, für dessen Arbeiter 1660 von der Stiftsobrigkeit die vier Buschhäuser gebaut worden waren. Die ehemalige "Kiefernmühle" in der Drechselbleiche wurde 1884 aufgelassen. Die Wohnhäuser für die Arbeiter dieser Fabrik bilden den Ortsteil "Drechselbleiche". Ein weiterer Ortsteil ist der "Semmering", der zu je einem Drittel zu Dittersbach, Halbstadt und Wernersdorf gehörte. Die Anfang des 20. Jahrhunderts von der Fa. Schroll gebauten Häuser in der Nähe des Semmerings hatten die Bezeichnung "Alpendörfel".
15-02-2001
Heimatkreis Braunau/Sudetenland e.V.
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