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Die Bevölkerung war fast durchwegs katholisch; die Gemeinde gehörte zur Pfarrei Ruppersdorf. - Viele Kapellen, Kreuze und Statuen zeugen von der Frömmigkeit der Bewohner. 1805 wurde auf der Anhöhe der Wirtschaft des Karl Erber (Nr. 2/3) die Laudon- oder Groherkapelle errichtet; nach Georg Gro-her, dessen Schwiegersohn, erhielt sie den Namen. Sie wurde der Hl. Dreifaltigkeit geweiht und ist wie ein Kirchlein ausgestattet. Die am "Semmering" im Haus Nr. 174 von Abt Dr. Prokop 1932 eingeweihte "Christus-König-Kapelle" ver-
fügte über 150 Sitzplätze; 1939 wurde sie zur Pfarrexpositur erhoben. Je ein Kreuz stand auf halber Paßhöhe, bei der Wirtschaft Franz Birke (Nr. 78), Josef Seidel (Nr. 75), auf der Wirtschaft Franz Ansorge (Nr. 95), vor dem Hofe des Josef Volke (Nr. 97), im Garten der Wagnerei Franz Knittel (Nr. 31) und im Garten des Anselm Heinzel (Nr. 124/125), vor dem bei Begräbnissen gehalten und für den Verstorbenen gebetet wurde. Eine Dreifaltigkeitsstatue befand sich beim Hause des Josef Löffler (Nr. 76), eine weitere auf der Wirtschaft des Bauern Albin Knittel (Nr. 65/66) und je eine Nepomuk-Statue auf der Brücke des Bauern Franz Birke (Nr. 56) und neben dem Hofwege des Franz Eimer (Nr. 117) mit einem Kreuzweg aus dem Jahre 1905. Die Steinebrücke neben der Sauermühle zierte eine
Nepomukstatue aus dem Jahre 1740.
1780 war von der Gemeinde das erste Schulhaus gebaut worden.
Das heutige Schulhaus (Nr. 103) stammt aus dem Jahre 1879, es hatte 3 Klassen. Ab 1934 wurde die Schule zweiklassig. Eine markante Persönlichkeit war u. a. der Oberlehrer (ab 1917 Direktor) Alois Schneeweis.
Das Gemeindegedenkbuch wurde von Josef Schön und Eduard Werner geführt. Eine Art Dorfchronik waren auch die "Pelz-Berichte", die von der "Pelzgesellschaft" - einer Vereinigung von Kartenspielern nach dem "Pelz"-Eichel-As genannt - niedergeschrieben wurden. Sie sind verlorengegangen.
Die Bauern, Hausbesitzer und Mieter waren Mitglieder eines der drei Brandschaden vereine. Im Hause Nr. 198 war die Filiale des Arbeiterkonsumvereines in Braunau und Umgebung und im Hause Nr. 175 die Zweigstelle Halbstadt des Konsumvereines für Arbeiter und Angestellte der Fa. Schroll untergebracht. Eine soziale Einrichtung war das Armenhaus: im Hause Nr. 53 das "alte Gemeindehaus" und in Nr. 202 das "neue Gemeindehaus". Letzteres hatte 5 Wohnungen und enthielt seit 1939 einen Kindergarten.
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